Nein,
das bezieht sich auf die langsame Zersetzung instabiler Fluide, die ohne Zündquelle auftreten und zu einem langsamen Druckanstieg führen.
Beispiele für Gase, die sich langsam zersetzen, sind Diboran (CAS-Nr. 19287-45-7, UN-Nr. 1911) und Germaniumtetrahydrid (CAS-Nr. 7782-65-2, UN-Nr. 2192). Für diese Gase gelten auch spezifische Anforderungen in Bezug auf den Prüfdruck gemäß den Gefahrgutvorschriften.
Begründung
Die langsame Zersetzung instabiler Flüssigkeiten führt – im Laufe der Zeit – unweigerlich zu einem Druckanstieg. Sie ist daher bei der Auslegung von Druckgeräten für solche Fluide zu berücksichtigen.
Andererseits kommt es nur dann zu einer explosiven Zersetzung eines instabilen Fluids, wenn im Druckgerät eine wirksame Zündquelle vorhanden ist *).
Dies wäre unter normalen Betriebsbedingungen im Allgemeinen nicht der Fall.
Siehe auch Leitlinie A-56.
*) Eine Wärmequelle außerhalb des Druckgeräts könnte die Zersetzung eines instabilen Fluids innerhalb des Druckgeräts auslösen. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn das Innere des Druckgeräts auf eine solche Temperatur erhitzt wird, dass die Zersetzungstemperatur des instabilen Fluids überschritten wird, und somit tatsächlich auch eine „innere“ Zündquelle darstellt.
Anmerkung
Für instabile Gase im Sinne von Anhang II, Tabellen 1 und 6 siehe Leitlinie B-21.